Discrete Choice Modelling: Routenwahl für Luftfrachtsendungen
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Zur Optimierung von Flugplänen nutzen Airlines Nachfrageprognosen von Frachtströmen zwischen Quell- und Zielflughäfen, die typischerweise die komplette Nachfrage abdecken. Da Kunden aber auf einer Strecke zwischen verschiedenen Airlines und Routen wählen können, kann eine Airline nicht mit der gesamten Marktnachfrage für diese Strecke rechnen. Aus diesem Grund muss die erwartete Routenwahl der Kunden in der Netzwerkplanung berücksichtigt werden.
Als eine der Top 10 Luftfrachtgesellschaften im Bezug auf die transportierten Tonnenkilometer ist die Lufthansa Cargo AG (LCAG) sehr stark daran interessiert, eine möglichst exakte Nachfrageprognose für ihre Netzwerkplanung zu verwenden. Zur Prognose der Routenwahl und Bewertung der Attraktivität von Flugstrecken im Luftfrachtmarkt wurde ein erster Prototyp des „Customer-Route[1]Choice-Modells“ von der LCAG entwickelt, der die Gewichtungen der verwendeten Parameter für die Attraktivität der Strecken berechnet. Hierbei werden Parameter wie Flugdistanz, RFS-Distanz (Transportstrecke per LKW), verfügbare Kapazität, Verwendung von Narrowbody Flugzeugen, Platzierung des Quell- oder Zielflughafens im Heimatmarkt der Airline, Umladung der Fracht und Durchführung des Flugs durch die LCAG betrachtet. Im Rahmen dieser Masterarbeit wurde der Prototyp in das bestehende Planungsmodell der LCAG integriert und untersucht, wie sich die unterschiedlichen Parameter auf die Attraktivität auswirken. Das Ergebnis zeigt auf, dass die Flugdistanz der Parameter ist, der sich am schwerwiegendsten negativ auf die Attraktivität auswirkt. Gleich danach folgt die RFS-Distanz. Die verfügbare Kapazität auf der Route hat im Vergleich dazu die höchste positive Auswirkung.
Des Weiteren wurde im Zuge dieser Arbeit analysiert, welche zusätzlichen Parameter im „Customer[1]Route-Choice-Modell“ betrachtet werden könnten, um die Qualität der Nachfrageprognose weiter zu verbessern. Hierfür wurde sowohl eine Literaturrecherche als auch Experteninterviews mit Mitarbeitenden der LCAG durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass die LCAG neben den fast ausschließlich verbindungsspezifischen Parametern, weitere wirtschaftliche und airlinespezifische Parameter betrachten könnte, durch die die Abbildung der Routenwahl verbessert werden kann.