Dispositionsstrategien nichtsortenreiner Bestelleinheiten im Lebensmitteleinzelhandel

In der Praxis kann es vorkommen, dass der Lieferant bzw. Hersteller aufgrund einer Monopolstellung oder aus produktionstechnischen Gründen dem Abnehmer bzw. Handelsunternehmen nichtsortenreine Bestelleinheiten liefert, die der Abnehmer in seiner materiellen Konstitution nicht verändern kann. Ein typisches Beispiel eines solchen Produktes ist Joghurt, der in der Regel mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen auf einer gemischten Palette geliefert wird. Während die Nachfragen nach einzelnen Sorten der Konsumenten in manchen Standorten stark voneinander abweichen können, ist das Unternehmen an die gemischte Lage als Bestelleinheit gebunden. Bisher gibt es im Lebensmittelhandel keine eindeutig automatisierte Vorgehensweise, um, den Ansprüchen der Unternehmen entsprechend, für nichtsortenreine Paletten optimal zu bestellen.

Im Zuge des Vortrags werden gemischt-ganzzahlige Optimierungsmodelle vorgestellt, die die Palettenbestelllogik abbilden und die Stock-Out-, Bestell-, und Lagerhaltungskosten minimieren.  In diese Problematik wird eine maximale Lagerfähigkeit (Mindesthaltbarkeit) der Produkte eingearbeitet und sowohl deterministisch als auch stochastisch (mithilfe von Szenarien) untersucht. Ein Vergleich der unterschiedlichen Modelle und Heuristiken liefert schließlich Antworten auf die Frage, wie stark die einzelnen Komponenten der Problematik die Modellierung beeinflussen.