Modelle zur Bestandsrationierung im Falle mehrerer Kundengruppen mit unterschiedlichen Service-Level-Anforderungen
Wegen der Globalisierung bauen heutzutage viele Unternehmen eine weltweite Supply Chain auf. Dabei spielt das Bestandsmanagement eine wichtige Rolle um Bestandskosten zu reduzieren. Für die Robert Bosch GmbH könnten Kunden nach unterschiedlichen Service-Level-Anforderungen klassifiziert werden. Die zentrale Frage war ob es sinnvoll ist, die Kunden zu differenzieren? Ziel ist es die gesamte Kosten, inklusive Bestandskosten, Bestellkosten sowie Fehlmengenkosten, zu minimieren, während die Service-Level-Anforderungen erfüllt werden.
In dieser Arbeit wurden vier verschiedene Modelle beschrieben und mithilfe eines selbst programmierten Simulationstools verglichen. Neben zwei traditionellen Bestandsmodellen wurden zwei Modelle mit Rationierungsmöglichkeiten dargestellt. „Bestandsrationierung“ beschreibt die Möglichkeit, ohne Separation der Bestände Kunden zu differenzieren und die Nachfragen von unterschiedlichen Kundengruppen separat zu erfüllen. Von besonderer Relevanz ist die kritische-Niveaus-Politik, als das Kernkonzept des Rationierungsmodells bringt sie signifikanten Vorteil gegenüber den traditionellen Modellen. Die Idee ist, einen Teil der Bestände für die wichtigeren Kundengruppen zu reservieren. Wenn der Bestand unter einem kritischen Niveau liegt, werden nur die Nachfragen der wichtigeren Kundengruppen bedient, um deren Service-Level-Anforderungen besser zu erfüllen. Die Simulation basiert sowohl auf theoretisch generierten Daten als auch auf einem praxisnahen Sample und zeigt den Vorteil der Rationierung. Besonders für dynamische kritische Niveaus konnte ein Vorteil gegenüber statischen kritischen Niveau aufgezeigt werden. Somit wurde die Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit der Bestandsrationierung geprüft und die Einsparpotentiale untersucht.