Produktionsplanung und -steuerung

  • Typ: Vorlesung
  • Lehrstuhl: Nickel
  • Semester: Hauptdiplom, Master
  • Ort:

    Hertz (1. Stock), Geb. 10.11 (Verwaltung, Hauptgebäude)

  • Zeit: Mittwoch, 11:30-13:00
  • Beginn: 14.04.2010
  • Dozent: Jörg Kalcsics
  • SWS: 2
  • LVNr.: 25494
  • Hinweis:

    Die Veranstaltung ist dem Master-Modul Operations Reserach im Supply Chain Management und Health Care Management (WW4OR8) und dem Diplom-Teilgebiet Operations Reserach im Supply Chain Management und Health Care (WWOD02) zugeordnet.

Inhalt

Aufgrund des enormen Wertschöpfungsprozess der Produktion ist deren Planung und Steuerung von zentraler Bedeutung für jede Industrieunternehmung. Gegenstand der Produktionsplanung und –steuerung (PPS) ist die operative, zeitliche und mengenmäßige Steuerung, Kontrolle und Verwaltung aller Vorgänge, die bei der Produktion von Waren und Gütern notwendig sind. Sie lässt sich die die folgenden Bereiche unterteilen (siehe Gutenberg):

  •  Produktionsprogrammplanung
    Ziel der Produktionsprogrammplanung ist die Festlegung von Art, Menge und zeitlichem Rahmen der in den nächsten Perioden zu produzierenden Erzeugnisse. Je nach Fristigkeit der Planung werden Entscheidungen über grundsätzlich zu fertigende Produktarten und abzudeckende Marktsegmente unter Beachtung der Unternehmensziele und Ressourcenverfügbarkeiten getroffen, oder aber die in einem vorgegebenen Zeitraum tatsächlich herzustellenden Endprodukte und absatzfähigen Zwischenprodukte.

  • Bereitstellungs- und Bedarfsplanung
    Gegenstand der Bereitstellungs- und Bedarfsplanung ist die Bestimmung von Art, Menge und Bereitstellungstermin der Verbrauchsfaktoren, die für die Erzeugung des zuvor geplanten Produktionsprogramms benötigt werden. Da in der Produktionsprogrammplanung überwiegend Endprodukte betrachtet wurden (Primärbedarfe), muss nun insbesondere eine Planung für die untergeordneten Erzeugnisse, d.h. Zwischen- und Vorprodukte, unter Einbeziehung der Arbeitspläne und Stücklisten folgen (Sekundärbedarfe). Oftmals fällt hierunter auch die Aufgabe der Zusammenfassung von Fertigungsaufträgen zu Losen und die Beschaffungsplanung.

  • Produktionsprozeßplanung
    Teilgebiete der Produktionsprozeßplanung sind die Durchlauf- und Kapazitätsterminierung, sowie die Reihenfolgeplanung. Mittels der Durchlaufterminierung werden früheste und späteste Termine für die Durchführung einzelner Arbeitsschritte unter Einhaltung der zuvor vereinbarten oder festgelegten Liefertermine ermittelt. Anschließend wird in der Kapazitätsterminierung geklärt, ob die erforderlichen Kapazitäten für das Produktionsprogramm vorhanden sind. Bei Kapazitätsengpässen müssen einzelne Arbeitsschritte in andere Zeiträume verschoben oder Überstunden eingeplant werden. Gegenstand der Reihenfolgeplanung ist schließlich die Bildung von Reihenfolgen für die Bearbeitung von Aufträgen und deren detaillierte zeitliche Verteilung auf einzelne Maschinen.

Literatur

  • Domschke, Scholl, Voß: Produktionsplanung, 2. Auflage, Springer, 1997
  • Günther, Tempelmeier: Produktion und Logistik, 7. Auflage, Springer, 2007
  • Gutenberg: Grundlage der Betriebswirtschaftslehre, Band 1: Die Produktion, 24. Auflage, Springer, 1983
  • Nahmias: Production and Operations Analysis, McGraw-Hill, 2008